Der Firmenrechner flüsterleise, die Notebooks und mobilen Geräte machen auch keine Laute, der kleine Home-Server ist nur ganz dezent warzunehmen, aber der Desktop PC „brüllt“ durch den Raum – dabei ist es gar nicht mal so warm und wirklich was zu tun hat der Rechner auch nicht.
Laute Rechner sind ein allgemein bekanntes und gerne behobenes Problem und jetzt hab ich mich auch daran gemacht, weil mir die Kiste einfach auf den Geist gegangen ist und man auch beim normalen Fernsehen nicht einmal mehr den Rechner laufen lassen konnte, weil er einfach alles übertönt hat.
Das Setup
- AMD Athlon X6 635 – 10% overclock + boxed Kühler
- 12 GB RAM (versch. Hersteller)
- Asus M4A77T
- nVidia GeForce GTX260
- Corsair CX600
- Eterno K-Five Demon Hunter
- 2 * WD6004AAKS
- 1 * Samsung SP2004C
- 1* Crucial M4
- 2* 120er Case-Fan (nicht angeschlossen)
Die Temperaturen waren im normalen Bereich, die Lüfter-Funktionen vom Mainboard allesamt eingeschaltet (und vielleicht etwas daneben Konfiguriert).
Die Lüfterdrehzahlen: CPU: 3000 RPM, GPU: 40%
Die Temperaturen der HDDs: > 50°C
Die Überlegungen
Okay. Dass der Boxed-Kühler (ein kleiner 80er-Lüfter) von der CPU runter muss war klar. Das Netzteil sollte eigentlich auch entsprechend ruhig sein. Ist schließlich noch keine zwei Jahre alt und bekommt durch die Boden-Montage auch schöne „kühle“ Frischluft. An der Grafikkarte muss auch irgendwas gemacht werden – Leise war auch anders.
Es gab also zwei Wege:
a) Umstieg auf eine Wasserkühlung
b) effizientere Luftkühlung mit großen, leisen Lüftern und entsprechender Steuerung
Eigentlich wollte ich schon immer eine Wasserkühlung haben, doch bisher ist es am hohen Investitionsaufwand gescheitert. So auch dieses mal. Aber bisher hab ich das nicht bereut.
Der Einkaufswagen
Im Einkaufswagen sind nach kurzer Rücksprache mit Volker nur zwei Artikel gelandet:
- Noctua NH-U14S
- Nocuta NF-F12PWM
Ja, korrekt, das Eine ist ein 140er Lüfter der auf die CPU kommt, das andere ein PWM-regelbarer 120er Case-Fan. Ich hätte nur besser mal vorher nachgemessen, wie groß das Gehäuse ist und das mit den Lüftermaßen verglichen.. wobei.. unter den Deckel hätte auch ein 140er-Lüfter gepasst.. Sei es drum. Rechner heruntergefahren, den ein bisschen Pressluft sehen und spüren lassen, und anschließend den alten Kram herunter. Vorher natürlich das neue Zeug „unboxen“, wie man auf neudeutsch so schön sagt.
Das Auspacken
Es ist ja jedes mal wie Weihnachten, wenn man etwas auspacken darf, auf das man sich freut. Die Noctua-Lüfter/Kühler sind wirklich intelligent verpackt und die Anleitungen einfach und verständlich.
So nach über einem Monat nun dir Rest:
Nach dem Unboxing war die Montage auch kinderlecht: Den alten Kühler + Lüfter runter, die Backplate behalten, den neuen Kühlkörper drauf – und blöd gucken. Das Teil ist dezente zwei Zentimeter zu groß für das Gehäuse. Der Gehäuse-Lüfter passt dafür (wie geplant) wie angegossen. Zur Verkabelung: Auf dem Mainboard ist nur Platz für einen PWM. Auf dem Steckt das mitgelieferte Y-Kabel – Das PWM-Signal geht zum CPU-Lüfter, das ohne PWM-Signal zum Case-Fan. Dazwischen hängt noch ein (ebenfalls mitgeliefertes) Widerstands-Kabel, sodass der Case-Fan immer etwas gedämpfter Läuft als der CPU-Fan. Noch die Einstellungen im BIOS angepasst und die Lüfter sind nun unhörbar! Noch besser: Der CPU-Lüfter dreht sich nun so langsam, dass ich bei jedem Booten [F1] drücken muss, damit der Rechner akzeptiert, dass der Lüfter auch da ist.
Der nächste Störenfried war die Grafikkarte. Über die handelsüblichen Tools war hier nicht viel zu machen – das Ding läuft bei 30% im Leerlauf und das ist nun mal einfach laut.
Doch es gibt Abhilfe: Es gibt Tools mit denen man das nVidia-BIOS bearbeiten und auf die Grafikkarte flashen kann. Damit habe ich dann die Drehzahlen minimal heruntergedreht – aber dabei darauf geachtet, dass es nach wie vor eine Kurve gibt, damit die Karte mir nicht irgendwann stirbt. ACHTUNG: Das ist alles mit viel Vorsicht zu genießen! Alles auf eigenes Risiko!
Das Resultat
Das Resultat mit neuen Lüftern, einem gemoddeten Grafikkarten-BIOS und einem zwangsweise offenen Gehäuse: Der Rechner ist unhörbar, selbst nach 24 Stunden Video-Transcodierung von den Rock-am-Ring-Aufnahmen war er nicht zu hören. Da hab ich wohl alles Richtig gemacht 😉